Viele von Ihnen haben ein gesundes Misstrauen gegen die vorschnelle Verordnung von Antibiotika oder Sulfonamiden. Wir Homöopathen versuchen den Einsatz dieser Medikamente auf ein Mindestmass zu reduzieren. Wir lehnen Antibiotika nicht grundsätzlich ab; bei manchen, sehr schweren Erkrankungen sind auch wir froh, dass es diese Medikamente gibt. So z.B. bei Lungenentzündung, wenn das richtige homöopathische Mittel – trotz aller Bemühungen noch nicht gefunden werden konnte – und Eile geboten ist.
Andererseits sollten wir uns darüber im Klaren sein, welche Folgen der Einsatz von Antibiotika hat. Zunächst einmal ist es so, dass ihr Gebrauch dem Körper einen Großteil seiner Heilungsbemühungen abnimmt, vergleichbar mit einem Muskel, der nicht mehr trainiert wird.
Manche Krankheiten sind, nach unserem Verständnis, dafür da, unsere Abwehrkraft anzuregen, damit wir die nächste akute Krankheit besser bewältigen können. Trainieren wir unsere Abwehrkraft nicht, werden wir zunehmend häufiger von leichten Erkrankungen umgeworfen.
Die Folgen einer Behandlung mit Antibiotika sind allgemein bekannt. Sie reichen von der Zerstörung der Darmflora bis zur allgemeinen Reaktionslosigkeit (=Abwehrschwäche) und Verpilzung.
Zudem ist schon längst die “Lernfähigkeit“ der Bakterien bekannt. Das erste Bakterium, das gegen sämtliche bekannte Antibiotika resistent ist (=multiresistent), heißt Staphylococcus aureus, ein Erreger, der viele bekannte Erkrankungen hervorrufen kann. Damit ist diese wertvolle Waffe im Kampf gegen lebensbedrohliche Krankheiten stumpf geworden.
Wir können daraus lernen, Antibiotika so sparsam wie möglich und nur bei Erkrankungen einzusetzen, die anders nicht mehr beherrschbar sind.
Sie als Patient können selbst dazu beitragen, den Einsatz von Antibiotika etc. zu verhindern, indem Sie Ihren Homöopathen nicht erst anrufen, „wenn`s brennt“ oder „Eile geboten“ ist.
Spüren Sie nach, inwiefern Sie sich wohlfühlen oder was Ihnen fehlt. Erste Krankheitszeichen machen sich u.a. auch an fehlender Energie oder einfacher Lustlosigkeit bemerkbar.
Halten Sie sich auch vor Augen, dass ein homöopathisch behandelter Organismus im allgemeinen eine gute Abwehr hat und – wie Sie vielleicht schon an sich selbst erfahren haben – im Laufe der Zeit immer seltener krank wird.
Und noch etwas:
Um Heilung im homöopathischen, also ganzheitlichen Sinne zu erreichen, genügt es nicht, einmalig ein paar Globuli einzunehmen. Heilung ist immer ein Prozess, der Zeit benötigt und Ihrer Aufmerksamkeit bedarf.