Nun werden die Nächte wieder länger und die Tage kürzer. Schlafprobleme werden jetzt besonders deutlich und lästig.
Das Schlafbedürfnis der Menschen richtet sich natürlicherweise nach dem Licht: Ist es im Sommer heller, brauchen wir weniger Schlaf, ist es im Winter dunkler, benötigen wir oftmals mehr Schlaf, und das Aufstehen in der Dunkelheit fällt insgesamt schwerer.
Auch ist bekannt, dass viele Menschen bei vollem Mond nur schlecht schlafen können, oder dass das Schlafbedürfnis des Einzelnen generell sehr unterschiedlich ist.
So gibt es Menschen, die grundsätzlich mit wenigen Stunden pro Nacht auskommen, und andere, die ohne Probleme zehn Stunden und mehr schlafen können. Auch der Schlafrhythmus ist sehr verschieden: Sie gehören vielleicht zu den Frühaufstehern oder den Nachtmenschen, die vor Mitternacht sowieso nicht schlafen können?
Das Schlafverhalten des Einzelnen ist also sehr individuell, letztlich auch schon genetisch geprägt und nicht wesentlich veränderbar, doch liefert es wichtige Symptome für die homöopathische Anamnese, in der der Schlaf als Allgemeinsymptom eine bedeutende Rolle spielt.
Wir unterscheiden zwischen Einschlafstörungen und Durchschlafstörungen.
Einschlafstörungen bedeuten, dass wir uns ins Bett legen und lange Zeit wach liegen bis wir einschlafen. Dies kann vielfältige Ursachen haben, z.B. bei Kindern die Furcht vor der Dunkelheit oder vor dem Alleinsein, bei Erwachsenen sind es oft ständige Gedanken und Probleme, die ihnen im Kopf schwirren und sie nicht zur Ruhe kommen lassen
Durchschlafstörungen ziehen ein meist mehrmaliges nächtliches Aufwachen nach sich, bei Kindern z.B. mit Schreien und evt. Anklammern, Erwachsene sind möglicherweise von Ruhelosigkeit geplagt und müssen sogar aufstehen und umhergehen.
In jedem Fall gehören Schlafstörungen, wenn sie länger anhalten, homöopathisch behandelt, da sie auf Dauer Kraft raubend sind. Ein erholsamer Schlaf ist durch nichts zu ersetzen!
Kurzfristig können Schlafstörungen natürlich auch heilsam sein, insofern als wir in der Ruhe der Nacht Konflikte lösen können, die wir tagsüber aus Zeitgründen oftmals nicht bewältigen können. So können „chemische Keulen“ möglicherweise den anstehenden Konflikt wegdrücken, also zu einer Verschiebung der Symptomatik führen: Sie entwickeln z. B. körperliche Symptome statt Schlafstörungen.
Was können Sie selbst tun, um in den Genuss eines erholsamen Schlafes zu kommen?
Neben einem gesunden Schlafplatz (strahlungsarm, geräuscharm, eher kühl als zu warm etc.) sollten Sie vor allem dafür sorgen, dass Sie Ihren eigenen Schlafrhythmus leben können. Dies bedeutet natürlich auch, der eigenen Müdigkeit nachgeben und mal früh zu Bett gehen, wenn einem danach ist.
Phytotherapeutisch sind einige Pflanzen hilfreich, um Schlafstörungen kurzfristig zu beheben: bekannt sind vor allem Hopfen, Baldrian, Melisse, Passionsblume oder Haferkraut und Lavendel.
Diese Pflanzen können Sie einzeln oder in Kombination als Tee abends sozusagen als Einschlafritual genießen. Oder Sie können sich Lavendelöl 10% (Weleda) besorgen und leicht unterhalb der Nase einreiben. Oder Sie könnten Valeriana comp. (sprich Baldrian Komplex, Urtinktur von Alcea) tgl. vor dem Schlafengehen 3-7 Tr. einnehmen.
Aber ein einfaches Bier oder ein Glas Wein tun es ab und zu vielleicht auch?