Über das Heil-Fasten

 „Krankheiten überfallen den Menschen nicht wie ein Blitz aus heiterem Himmel, sondern sie sind die Folgen fortgesetzter Fehler wider die Natur.“ Diese Worte des berühmten griechischen Arztes Hippokrates vor 2500 Jahren sind auch heute noch gültig! Weiter sagt er:„Dein Essen soll deine Medizin sein – deine Medizin soll dein Essen sein.“ Das Frühjahr und die christliche Tradition der Fastenzeit bieten eine gute Gelegenheit, die Schlacken des Winters und möglicherweise einige Fettpölsterchen loszuwerden.

Was passiert beim Fasten? 

Zunächst einmal kommt es zu einer Steigerung des Verbrennungsprozesses und des Blutumlaufs. Körpereigene Eiweißzerfallsstoffe werden frei und regen als Reize die Abwehr an und damit die Heilfähigkeit des Körpers. Das heißt eine kleine Fastenkur unterstützt auch den Erfolg Ihrer homöopathischen Behandlung, indem sie Schlacken / Blockaden entfernt.

Während des Heilfastens stellt sich die Magen-Darm-Schleimhaut um: von der Nahrungsaufnahme zur Ausscheidung. Ein typisches Zeichen dafür: die Zunge wird dick belegt – es entsteht Mundgeruch.

Fasten ist jedoch nicht nur eine körperliche Angelegenheit, sondern hat auch eine seelisch-geistige Dimension. Vielleicht erledigen Sie Dinge, die schon lange liegen geblieben sind, oder haben auf einmal Energie, etwas gänzlich Neues zu beginnen. Ihr Geist wird klar und Ihre Gefühle ordnen sich. Dies sind auch unzweifelhaft die Wirkungen eines passenden homöopathischen Mittels. Um diesen Prozess noch zu unterstützen empfehle ich zur Fastenkur die tägliche Einnahme der so genannten „Reinigungsblüte“ nach Dr. E. Bach ( Crab Apple).

Wie beginne ich?

An erster Stelle steht die bewusste geistige Entscheidung zu fasten. Falls Sie so etwas noch nie gemacht haben, sollten Sie sich unbedingt ein Buch dazu besorgen, wo Sie immer wieder zur Unterstützung nachlesen können, z.B. von Dr. H. Lützner, „Wie neugeboren durch Fasten“  (Gräfe Unzer Verlag) oder ein Fastengruppe  besuchen . Besonders beliebt ist derzeit das sogenannte „Intervallfasten“, bei dem Sie z.B. das Frühstück auslassen, um dem Körper so eine 16 stündige Essenspause zu gönnen. Auch diese Art des Fastens ist erwiesenermaßen sehr gesund.

Ganz wichtig ist es, mit einem lauwarmen Einlauf  (Irrigator aus der Apotheke) zu beginnen, um dem Organismus den Beginn der Ausscheidungsphase zu signalisieren. Die etwas radikalere Methode ist die Einnahme von Glaubersalz, die ich nur  robusten Menschen empfehle.

0hne regelmäßiges Abführen, kreisen zu viele Gifte (Schlacken) im Körper, und es entstehen leicht Beschwerden, wie z.B. Kopfschmerzen oder Schwächegefühl.

Für das so genannte Saftfasten nach Dr. Buchinger werden dann täglich verschiedene verdünnte Säfte schlückchenweise zu sich genommen.  Ein Hungergefühl entsteht normalerweise durch die regelmäßige Ausleitung nicht – oder kann durch saure Säfte wie Zitronen- oder Grapefruitsaft umgangen werden.

Dehnen Sie die Kur zunächst nicht ohne Anleitung über fünf Tage aus. Achten Sie dabei auf genügend Schlaf und Bewegung an frischer Luft. Arbeiten Sie wie gewohnt weiter, aber planen Sie genug Raum und Zeit für sich ein. Sie werden erstaunt sein, wie Ihre Energie von Tag zu Tag wächst, vergleichbar mit passenden Globuli!

Kinder, Schwangere oder Mütter mit  kleinen Kindern (unter 3 J.) sollten nicht fasten. Bei manchen Krankheiten sollte vorher (evt. ärztlicher) Rat eingeholt werden, so z.B. bei Bluthochdruck oder nervlicher Labilität. Noch zu stressig? Dann versuchen Sie doch, auf lieb gewordene Gewohnheiten zu verzichten, oder ihr Verhalten zu korrigieren! Denn schon Hahnemann wusste, dass „unerkannte Fehler in der Lebensordnung gewöhnlich die Krankheit verschlimmern“.