Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie, schrieb zeit seines Lebens der Ernährung eine große Bedeutung zu und veröffentlichte hierzu viele Anleitungen und Vorschriften. Wie Sie selbst alle schon erfahren haben, wird im homöopathischen Gespräch auch erfragt, welche Essensvorlieben oder Abneigungen speziell bei Ihnen bestehen: essen Sie gern süß, salzig, sauer, oder gewürzt, Schokolade oder Eier….. Trinken Sie gern Alkohol oder Milch, lieber warm oder kalt? All diese Vorlieben können wertvolle Hinweise für das benötigte Heilmittel liefern.
Ebenso haben Sie schon davon gehört, dass z.B. Kaffee, Kamillentee oder Campher homöopathische Mittel stören, ja sogar die Mittelwirkung völlig aufheben können.
Dies hängt natürlich von der Empfindlichkeit des einzelnen ab und kann nicht grundsätzlich behauptet werden. Man bezeichnet diese Tatsache als Antidotierung des Mittels. Besonders bei starken ätherischen Ölen wie Pfefferminz, Menthol oder eben Campher, die sich in Zahnpasten oder Salben zum Einreiben (z.B. bei Husten) befinden, ist Vorsicht geboten. Weichen Sie lieber auf „homöopathieverträgliche“ Produkte aus.
Selbstverständlich gebe ich bei chronischen Erkrankungen wie z.B. Rheuma oder Gicht, Bluthochdruck oder Neigung zu Fettsucht immer auch Empfehlungen zu Ihrer Ernährung, so dass das homöopathische Mittel noch besser wirken kann.
Gerade die Überernährung, die heutzutage in unserer Überfluss-Gesellschaft eine erhebliche Rolle spielt, darf nicht unterschätzt werden.
Was wird aus uns, wenn wir pro Jahr 100 kg Weißmehl, 50 kg Zucker und 25 kg minderwertiges Fett verzehren? In Form von Pommes, Hamburgern, Cola, Pizzas und Schokoriegeln nehmen wir immense Mengen an Kalorien und industriellen Sättigungsbeilagen zu uns. Ganz zu schweigen von Zusatz- und Konservierungsstoffen.
1. Doch für unsere eigene Lebendigkeit brauchen wir lebendige Nahrung und keine Fast Food Ernährung. Die Qualität der Lebensmittel sollte vollwertig und möglichst nicht industriell verarbeitet sein, es sollte sich also um wirkliche Mittel zum Leben handeln: frisches Obst ist besser als eine Obstkonserve…
2. Essen Sie nicht mehr als Sie brauchen. Spüren Sie, wann Sie satt sind und wann Sie Hunger haben! Appetit ist kein Hunger; wenn Sie jetzt essen, ist es höchstwahrscheinlich zuviel! Versuchen Sie höchstens drei Mahlzeiten am Tag mit jeweils 5 Stunden Pause einzurichten.
3. Aber nehmen Sie sich dafür Zeit, denn sonst verpassen Sie den Genuss!
Wenn Sie diese Grundregeln beherzigen, haben Se selbst damit auch Eigenverantwortung für Ihre Gesundheit übernommen und ihr homöopathisches Mittel wird noch besser wirken. Denn:„Die richtige Diät ist ein Teil des homöopathischen Heilverfahrens und zwar ein wichtiger Teil, aber auch nicht mehr.“(R Haehl, Hahnemann Biograph)
Die wesentlichen Impulse zur Heilung setzt das homöopathische Arzneimittel, so ist es manchmal auch erst mit diesem möglich, „eine Diät“ zu beginnen; „diaita“ ist griechisch und heißt nichts anderes als „Heilung der Lebensweise“.